Kapuzen-Abenteuer

Auf einmal wollen verschiedene Experten beim grünen Mädel ein bißchen rosa, nicht viel, zugegebenermaßen, aber doch vielleicht, oder bild ich mir das ein, naja, wirklich deutlich jetzt noch nicht, aufm Schnabel entdeckt haben. Isses am Ende auch ein Bursche? Mädeltypisch jedenfalls: reinkriechen. überall. Kissen-Falten, Sofa-Decken-Schluchten, Kapuzen-Abgründe. Wie zu sehen.

bigger view. größer.

zärtliche Cousinen

discovering their tender feelings towards each other. the boys look bewildered…

bird

meets fish.

budgie-animatronic comes alive

Geht’s ihm wieder gut? Doxycyclin wars, oder? Hat’s was geholfen? Glatte Untertreibung: Der Vogel ist wie ausgewechselt! So wach, agil, koordiniert, unternehmungslustig hab ich den noch nie gesehen. Kaum Platz für Erleichterung: mund-augen-offen-staunende Ungläubigkeit!
Beispiel? Wie kriegt man den kranken Vogel dazu, still im Käfig auf seiner Kranken-Lager-Schaukel zu bleiben, ohne den Mitbewohnern ihre Ausflüge vorzuenthalten? Ähm, einfach die Tür vor seiner Nase geschlossen lassen. Traurig-mitleidige Gewißheit: Die offene zweite, scheunentorgroß, aber anderthalb Meter entfernt, findet der nie! Kontaktrufe hin, Ermutigungen her. Klappt immer. Drei draußen, einer drinnen.
Billiges Austricksen? Es war einmal! Vor dem Schlafengehen den Napf aus dem Käfig nehmen – das wird ab sofort spannend. Einmal quer durch den dunklen Käfig gesaust, zielsicher auf die vormals unbekannte Tür zu, kein Anrempeln, kein Abstürzen, vorbei an Stangen, Schaukeln, schlafenden Hühnern, durch den Spalt zwischen Pullover und offenem Käfig steil nach oben. Landung auf der linken Schulter. Boooah. Ovationen bitte.
Lachhafter Kikifax für einen Wellensittich? Doch nicht für meinen geriatrischen Zombie-Vogel! Der sich ungläubig am Boden wiederfindet, wenn er aus nächster Nähe auf seine Sitzstange hüpfen wollte. Oder vergeblich sein Futter sucht, auf dem er gerade sitzt. Die Federkollegen sind eingeschüchtert: Wo ist das wehrlos manipulierbare omega-Tier geblieben? Geschichte! Zieht euch warm an.

Gesundheit! Fortsetzung…

Tierärztin schaut sich die Federbande und den schwächelnden Bubi an. Scheinbar nix allzu ernstes. Kein Übergewicht, vielleicht Infektion, wahrscheinlich bloß erkältet. Wärmelampe, Ruhe, Vitaminfutter. Alles wieder gut? Fünf Tage später: nicht wirklich. Mittwoch einen Tag lang stationärer Aufenthalt in der Praxis der Vogelexpertin. Der Geflügelhaufen daheim beschwert sich bitterlich. Laute, jämmerliche Kontaktrufe, aufgeregte Suche nach dem vermißten Kollegen. Baum? Käfig? Baum? Käfig? Baum? Käfig? Hin. Her. Viertelstundenlang. Hab ichn Vogel, wenn ich nach ergebnisloser Untersuchung, Röntgen, und bakteriologischem Befund „vielleicht noch Kropfabstrich?“ sage? Wahrscheinlich. Antibiotikum und Vitamine. „Damit muß es aber in den nächsten paar Tagen deutlich besser werden, sonst… “
Sonst baumkäfigbaumkäfigbaumkäfig ohne absehbares Ende?
Wieder zuhause steigt die große Wiedersehensparty: alles schart sich aufgeregt um das kranke Huhn. Lärm, Flattern, Stimmung. Bilde ich mir das ein oder steht da ein erleichtertes „there’s no place like home“ auf seinem Gesicht?